Was ist der EQR?

Der EQR ist ein gemeinsamer europäischer Referenzrahmen, der die Qualifikationssysteme verschiedener Länder miteinander verknüpft und als Übersetzungsinstrument fungiert, um Qualifikationen über Länder- und Systemgrenzen hinweg in Europa verständlicher zu machen.

 

Die meisten europäischen Länder haben sich zur Entwicklung eines nationalen Qualifikationsrahmens entschlossen, der sich auf den EQR bezieht und ihn einschliesst. Diese Entwicklungen sind von Bedeutung, weil sie gewährleisten, dass der auf europäischer Ebene stattfindende Kooperationsprozess auf nationaler Ebene entsprechend verankert ist.

 

Die acht Referenzniveaus werden in Form von Lernergebnissen beschrieben. Aus der Verschiedenartigkeit der europäischen Systeme allgemeiner und beruflicher Bildung ergibt sich für den EQR die Notwendigkeit einer Ausrichtung auf Lernergebnisse, um ihre Vergleichbarkeit sowie eine Zusammenarbeit zwischen Ländern und Einrichtungen zu ermöglichen.

 

Im EQR wird ein Lernergebnis als Aussage darüber definiert, was ein Lernender nach Abschluss eines Lernprozesses weiß, versteht und in der Lage ist zu tun. Der EQR betont daher Lernergebnisse anstatt sich auf Inputs, wie z. B. Studiendauer, zu konzentrieren. Die Lernergebnisse werden in drei Kategorien eingeteilt: «Kenntnisse», «Fertigkeiten» und «Kompetenzen». Dies weist darauf hin, dass mit Qualifikationen – in verschiedenen Kombinationen – ein ganzes Spektrum von Lernergebnissen erfasst wird, einschließlich Theoriewissen, praktischer und technischer Fertigkeiten sowie sozialer Kompetenz, bei der die Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit anderen Menschen entscheidend ist.

Wie funktioniert der EQR?

Der europäische Qualifikationsrahmen bezieht sich auf acht Qualifikationsstufen, ausgehend von der Stufe 1 – Ende der Pflichtschulzeit – bis zu Stufe 8 – höchste Stufe der Hochschulbildung.

 

Jede Qualifikationsstufe beschreibt die Bildungsabschlüsse in Form von Kenntnissen (theoretischer und praktischer Art), Fertigkeiten (kognitiver und praktischer Art) und Kompetenzen (Verantwortung und Selbständigkeit). Der Vorteil dieses Qualifikationsrahmens ist insbesondere die Ausbildung und die Lernergebnisse mit ihren formellen und informellen Inhalten zu bestätigen.

 

Die auf nationaler oder branchenspezifischer Ebene für die Qualifikationssysteme verantwortlichen Institutionen müssen eine Vergleichbarkeit zwischen ihren Systemen und dem EQR herstellen. Damit können Personen, Arbeitgeber und Bildungseinrichtungen die durch andere Länder und andere Bildungssysteme erlassenen Qualifikationen vergleichen.

 

Mit diesem System sollte Ihr Abschlusszeugnis eine Stufe des europäischen Qualifikationsrahmens ausweisen. Wenn Sie sich beispielsweise in Österreich bewerben, kann der Betriebsleiter mit dieser Angabe, den Qualifikationsstufen, den Vergleich zu den Qualifikationen seines Landes herstellen.